Barrieren im E-Commerce: Hälfte der Onlineshops verhindert grenzüberschreitende Transaktionen
Barrieren im E-Commerce: Hälfte der Onlineshops verhindert grenzüberschreitende Transaktionen
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Barrieren im E-Commerce: Hälfte der Onlineshops verhindert grenzüberschreitende Transaktionen

Foto: Arno Senoner & Jacques Dillies

Im vergangenen Jahr erreichte der Umsatz im B2B-E-Commerce die Marke von sieben Billionen US-Dollar. Schätzungen gehen von einem jährlichen Wachstum von 20 Prozent bis 2032 aus. Eine Studie von FinTec Billie hat die Online-Einkaufserfahrung von Geschäftskunden in Europa untersucht.

Im gleichen Zeitraum wurde der Umsatz im B2C-E-Commerce auf rund 3 Billionen US-Dollar geschätzt. Dennoch hinkt der B2B-E-Commerce in Bezug auf das Kundenerlebnis weit hinter dem B2C-E-Commerce hinterher, obwohl das Potenzial des B2B-Marktes enorm ist. Um dies zu beleuchten, hat Billie das Einkaufserlebnis von Geschäftskunden in Europa untersucht.

Im Rahmen des B2B Checkout Report 2024 wurden die 20 besten Online-Shops in Deutschland, Großbritannien, Schweden, Frankreich und den Niederlanden auf Basis der Traffic-Rankings von Similar Web ausgewählt und anhand von 29 vordefinierten Kriterien in den Bereichen Checkout-Struktur, -Layout und -Funktionalität sowie Eingabemasken, Warenversand und Zahlungsmethoden bewertet. https://go.billie.io/b2b-checkout-report-de

Verbessertes Geschäftsklima: Regulatorische Erleichterungen stärken

Laut einer aktuellen Analyse sind 50 Prozent der untersuchten Online-Shops nicht in der Lage, grenzüberschreitende Transaktionen durchzuführen. Die Europäische Union hat ein ehrgeiziges Projekt ins Leben gerufen: die Schaffung eines integrierten digitalen Marktes (Cross-border E-Commerce). Dieser soll einen fairen Wettbewerb zwischen den digitalen Unternehmen aller Mitgliedsländer fördern und einheitliche Standards für den Online-Handel und den Verbraucherschutz innerhalb der EU etablieren.

https://de.statista.com/themen/5265/cross-border-e-commerce/#topicOverview
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/983771/umfrage/cross-border-e-commerce-umsatz-in-europa/

Trotz der bisherigen Bemühungen besteht nach wie vor erheblicher Verbesserungsbedarf beim grenzüberschreitenden Online-Handel in der EU, insbesondere im Hinblick auf regulatorische Erleichterungen für den B2B-E-Commerce. Bisher waren die Rechtsvorschriften hauptsächlich auf die Bedürfnisse des B2C-Marktes ausgerichtet, während der B2B-Sektor weitgehend unberücksichtigt blieb. Die Auswirkungen dieses Ungleichgewichts werden jedoch immer deutlicher.

Auf dem Weg zur Vereinheitlichung: EU plant Vereinheitlichung der Mehrwertsteuervorschriften

Die Bemühungen um eine Harmonisierung der Rechnungslegungs- und Mehrwertsteuerstandards sowie die Einführung einheitlicher Regeln für E-Invoicing und E-Identification stoßen nach wie vor auf Schwierigkeiten. Herausforderungen im Bereich digitaler Zahlungen im B2B-E-Commerce erschweren den Fortschritt zusätzlich. Ein Grund dafür ist, dass die Zahlungsdiensterichtlinie in erster Linie auf den Handel zwischen Verbrauchern ausgerichtet ist und Transaktionen zwischen Unternehmen nicht ausreichend berücksichtigt.

Aktuelle Studien zeigen eine bemerkenswerte Entwicklung des grenzüberschreitenden Handels bei französischen Online-Shops. Tatsächlich ermöglichen 70 Prozent von ihnen grenzüberschreitende Transaktionen, was deutlich über dem europäischen Durchschnitt liegt.

Optimierungspotenzial im B2B-E-Commerce: Mehrheit der Shops verzichtet auf eigenen Checkout

Geschäftskunden haben die Möglichkeit, über einen speziellen B2B-Checkout einzukaufen. Es ist offensichtlich, dass viele Shops ohne dedizierten B2B-Checkout primär auf den Konsumentenmarkt ausgerichtet sind. Einige dieser Unternehmen schöpfen das Potenzial im Geschäftskundenbereich noch nicht voll aus. Wenn sie es versäumen, gewerblichen Einkäufern die Möglichkeit zu bieten, als Unternehmen aufzutreten, bleiben Umsatzpotenziale ungenutzt.

https://smartstore.com/de/punchout-connect-mit-oci-und-cxml-fuer-die-e-procurement-industrie/

Die Studie zeigt: Fast die Hälfte der B2B-Shops verlangt Kundenregistrierung beim Checkout

Im Vergleich zeigen insbesondere britische Online-Shops Schwächen. Deutsche Online-Shops sind bei den B2B-Checkouts führend, denn 89 Prozent der Geschäftskunden können problemlos als Gast ohne Registrierung einkaufen. Europaweit ermöglichen 65 Prozent der B2C-Checkouts den Gastkauf. Dies deutet darauf hin, dass der verbraucherorientierte Handel auch in Zukunft ein besseres Kundenerlebnis bieten wird.

Fehlende Vielfalt: Mehr als die Hälfte der B2B-Shops vernachlässigt wichtige Bezahlverfahren

Für Geschäftskunden ist es entscheidend, dass Online-Shops ihren spezifischen Anforderungen hinsichtlich der verfügbaren Zahlungsmittel gerecht werden. Mit einem breiten Angebot an Zahlungsmöglichkeiten zeigen sich Händler als zukunftsorientierte Unternehmen, die die Bedürfnisse ihrer Kunden ernst nehmen. Als Best Practice wurde in dieser Studie eine ideale Kombination aus Kredit- oder Debitkarte, Buy Now, Pay Later (BNPL) oder Kauf auf Rechnung, digitalen Geldbörsen wie PayPal und einer weiteren alternativen Zahlungsmethode wie Banküberweisung identifiziert.

https://smartstore.com/de/plug-in-bnpl/

Nur 42 Prozent der untersuchten Checkouts bieten Buy Now, Pay Later (BNPL) als Zahlungsmethode an, obwohl BNPL als eine der bevorzugten Optionen im B2B-Handel gilt. Im Vergleich zum Konsumentenhandel, wo 58 Prozent der untersuchten Shops eine Form der BNPL-Zahlung akzeptieren, besteht im B2B-Bereich noch deutlicher Nachholbedarf. Online-Shops bieten im Consumer-Segment flexiblere Zahlungsmöglichkeiten an als im B2B-Bereich.

Nur 36 Prozent der B2B-Shops, die BNPL anbieten, ermöglichen Geschäftskunden Einkäufe über 5.000 Euro. Sie sollten die Bedürfnisse ihrer Geschäftskunden berücksichtigen und entsprechende Limits setzen, um eine reibungslose Abwicklung der Transaktionen zu gewährleisten. Dies ist nicht ausreichend, da Geschäftskunden aufgrund ihrer tendenziell höheren Bestellwerte häufig höhere Transaktionslimits benötigen. Zu beachten ist, dass Online-Shops mit hauseigenen BNPL-Lösungen das Risiko von Zahlungsausfällen und Betrug selbst tragen und daher oft niedrigere Limits setzen.

Punch-Out-Kataloge: Die Brücke zwischen E-Procurement und

Lieferanten-Websites

PunchOut ist eine B2B-Anwendung. Einkäufer können über ihre eigene E-Procurement-Anwendung auf die Website eines Lieferanten zugreifen. Dort können sie den webbasierten Katalog des Lieferanten durchsuchen und Artikel in den Warenkorb legen. Wenn der Einkäufer die PunchOut-Site des Lieferanten verlässt, erfolgt keine direkte Bestellung im Shop. Stattdessen werden die ausgewählten Artikel an die E-Procurement-Anwendung zurückgegeben.

Die Lieferanten pflegen die PunchOut-Kataloge und stellen sie online zur Verfügung. Dadurch erhalten die Einkäufer in Echtzeit bessere Informationen über Artikel wie Verfügbarkeit, Rabatte und Versandkosten.

PunchOut fasst alle Kataloge in einer Anwendung zusammen und ermöglicht so die Konsolidierung von Einkäufen und ein effektiveres Kostenmanagement.

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Optimierungspotenzial: User Experience im B2B-E-Commerce ausbaufähig

Neben den oben genannten Punkten wurde auch die User Experience (UX) der Top 100 Online-Shops analysiert, insbesondere in Bezug auf den Aufbau des Checkouts, die Eingabemasken und den Warenversand.

Aufbau des Checkouts: Leider zeigen nur 37 Prozent der Checkouts den Fortschritt der Bestellung durch einen Fortschrittsbalken oder ähnliche visuelle Hilfen an. Hier besteht für viele Shops die Chance, den Kundinnen und Kunden einen klaren Überblick über den Fortschritt des Checkouts zu geben. 34 Prozent der Online-Shops schränken die Mobilität der Kundinnen und Kunden ein, indem sie im Checkout keine Rücksprungmöglichkeit anbieten.

Eingabemasken: Bei 32 Prozent der Online-Shops müssen die Käufer ihre Versandinformationen erneut eingeben, weil eine Autofill-Funktion fehlt. Immerhin 61 Prozent der Online-Shops überprüfen die Eingaben in Echtzeit.

Warenversand: Immerhin 39 Prozent der Shops könnten die Lieferzeiten für Produkte vor dem Checkout anzeigen, um das Einkaufserlebnis für den Kunden zu verbessern. Bei 16 Prozent der Online-Shops werden die Versandkosten nicht transparent im Warenkorb angezeigt. Allerdings bieten 50 Prozent der Online-Händler verschiedene Versandarten an.

Wettlauf im B2B-Handel: Wer hat die Nase vorn?

Die Modernisierung des B2B-Handels und die Steigerung der Kundenzufriedenheit beim Online-Shopping sind für den langfristigen Erfolg von Unternehmen in der derzeitigen wirtschaftlichen Unsicherheit von entscheidender Bedeutung. Durch die digitale Transformation können Unternehmen ihre Prozesse optimieren, Kosten senken, ein breiteres Publikum erreichen und letztendlich ihr Wachstum fördern.

Die Grenzen zwischen B2B und B2C verschwimmen zunehmend. Geschäftskunden erwarten heute dasselbe Maß an Komfort, Personalisierung und Effizienz wie im privaten Bereich. Die Digitalisierung des B2B-Handels und die Verbesserung des Kundenerlebnisses sind daher unverzichtbare Strategien, um sich an die veränderten Marktbedingungen anzupassen. Der Bericht zeigt deutlich den Nachholbedarf im B2B-E-Commerce. Um heute erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen moderne, nahtlose und effiziente Einkaufserlebnisse bieten, die mit denen im B2C-E-Commerce konkurrieren können. Die Frage bleibt: Welches Unternehmen wird sich dieser Herausforderung erfolgreich stellen?

Vorreiter im digitalen Handel: B2B-E-Commerce im Rampenlicht der führenden Plattformen

Wer wird die Führung im B2B-E-Commerce übernehmen? Werden es die traditionellen B2B-Händler sein, die ihre langjährige Erfahrung ausspielen? Oder werden es die hybriden Unternehmen sein, die bereits im B2C-Segment aktiv sind, über fortschrittliche digitale Lösungen verfügen und nun den Sprung in den B2B-Markt wagen? Diese Frage wird sich erst mit der Zeit beantworten lassen. Fest steht bereits, dass die Wachstumsraten im B2C-Bereich nach dem Covid-19-Boom abflachen. Die führenden digitalen Handelsplattformen konzentrieren sich nun verstärkt auf den B2B-E-Commerce. Mit anderen Worten: Das Rennen im B2B-E-Commerce hat gerade erst begonnen.

Methodik erklärt: So entstand die Studie “B2B Checkout Report 2024”

https://go.billie.io/b2b-checkout-report-de

Billie analysierte zwischen Dezember 2023 und Januar 2024 die Top 100 Onlineshops in Europa für die Erstellung des 'B2B Checkout Report 2024'. Die 'Top 100' wurden anhand der Traffic-Rankings von Similar Web ausgewählt und umfassten die Top 20 Shops aus Deutschland, Großbritannien, Schweden, Frankreich und den Niederlanden. Für die Analyse wurden nur Online-Shops aus diesen Märkten berücksichtigt. Die Bewertung erfolgte anhand von 29 vordefinierten Kriterien.

Diese umfassten Aspekte wie Aufbau und Gestaltung des Checkouts, Funktionalität, Eingabemasken, Warenversand und verfügbare Zahlungsmethoden. Um zu entscheiden, ob bestimmte Funktionen vorhanden waren oder nicht, wurde eine binäre Bewertungslogik angewandt. So wurde beispielsweise geprüft, ob der Shop die Möglichkeit bietet, als Gast einzukaufen. Um aussagekräftige Informationen über den Stand des B2B-E-Commerce zu erhalten, wurden konsumorientierte Segmente wie Mode und Luxus von der Analyse ausgeschlossen. Die Analyse konzentriert sich somit ausschließlich auf den B2B-E-Commerce.

Billie ist Partner von Smartstore. https://smartstore.com/de/plug-in-bnpl/

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns telefonisch oder per E-Mail und unser engagiertes Smartstore-Team kümmert sich persönlich um Ihre Anliegen. Wir freuen uns auf Sie!

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