Quelle: https://t3n.de/news/rewe-eroeffnet-autonomen-ki-supermarkt-in-duesseldorf-1625376
Die
Supermarktkette Rewe hat einen weiteren Schritt in Richtung Zukunft des Einzelhandels gemacht: Am Wehrhahn in Düsseldorf eröffnete sie
einen hybriden Supermarkt, der auf künstliche Intelligenz (KI) und modernste Technologie setzt. Damit erweitert Rewe seine Experimente
mit autonomen Märkten, die bereits in Köln, Berlin und München laufen.
In dem neuen Düsseldorfer Markt stehen den Kunden vier verschiedene Bezahlmethoden zur Verfügung: Klassische Kassen mit Kassierern, Self-Checkout-Kassen, die Pick-&-Go-App von Rewe und ein völlig neues System, das ganz ohne Scannen und Kassensystem auskommt.
Pick & Go: Einkaufen mit KI, Sensoren und App leicht gemacht
Das innovative System, das hinter der vierten Bezahlmethode steckt, kombiniert Kameras, KI-Bilderkennung, Waagen in den Regalen und die Rewe-App, um einen möglichst autonomen Einkauf zu ermöglichen.
Um dieses System zu nutzen, registrieren sich die Kunden in der Rewe-App, erledigen ihren Einkauf und scannen am Ausgang einen in der App erzeugten QR-Code. Die Bezahlung erfolgt dann entweder am Terminal oder direkt über die App.
Auf den ersten Blick wirkt der neue Supermarkt ganz normal. Ein Blick nach oben offenbart jedoch eine Vielzahl an Kameras: Rund 800 Kameras erfassen die Kunden während ihres Einkaufs und identifizieren sie anhand sogenannter Skelettmerkmale. Etwa 17 Kilometer Kabel verbinden die Kameras und das Computersystem mit weiteren Sensoren. Anhand der erfassten Daten und der KI-Bilderkennung weiß das System genau, welche Waren die Kunden eingepackt haben. Falls beim Bezahlen am Terminal oder in der App Fehler in den erfassten Daten auftreten, können diese korrigiert werden.
Das Store-Konzept nicht nur in der Lebensmittelbranche eine Neuheit
Bereits seit 2018 experimentiert Amazon in den USA mit ähnlichen autonomen Supermärkten unter der Marke Amazon Go. Trotz ambitionierter Pläne blieb das Wachstum nach rund 20 Läden jedoch stehen, und einige Geschäfte wurden inzwischen geschlossen. Auch die Ausweitung nach Europa mit Amazon Fresh beschränkte sich bislang auf wenige Standorte im Großraum London.
Neben Amazon und Rewe gibt es auch kleinere Anbieter wie Hoody aus Hamburg, die auf ähnliche Technologien setzen. Auch bei Hoody erkennen Kameras die Kunden und deren Position im Geschäft, und Waagen in den Regalen erfassen die entnommenen Artikel. Im Gegensatz zu Rewe müssen die Kunden bei Hoody jedoch bereits beim Betreten des Ladens einen QR-Code aus der Hoody-App einscannen.
Rewe plant Expansion
Nach erfolgreichen Testphasen in Köln, Berlin und München sowie der Einführung der Technologie in Düsseldorf plant Rewe, die technische Infrastruktur in weiteren Märkten einzusetzen. Im Sommer sollen zwei Märkte in Hamburg folgen. Der Supermarkt in der Hoheluftchaussee soll laut Rewe dann sogar der größte Hybridmarkt in Europa werden. Auch der Testmarkt in München soll die neue Technologie erhalten.
Bisher nennt Rewe keine weiteren konkreten Standorte, plant jedoch, die autonome Technologie in naher Zukunft auf mehr Märkte in ganz Deutschland auszuweiten.