Der Trend zum bargeldlosen Bezahlen hat sich in Deutschland in den letzten Jahren immer stärker durchgesetzt. Kreditkarten, Online-Banking und mobile Bezahlverfahren wie Apple Pay oder Google Wallet werden von immer mehr Verbrauchern genutzt, um ihre Einkäufe zu bezahlen.
Das Thema der Abschaffung der EC-Karte in deutschen Handelsketten hat allein in den letzten Wochen für viel Gesprächsstoff gesorgt. Wie das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ erst vor wenigen Tagen berichtete, schafft die mit Apple eng verbundene deutsche Technikhandelskette Gravis die Bargeldzahlung ab. Dem Bericht zufolge gilt die Maßnahme bundesweit für alle 40 Filialen. Die Höhe des Kaufbetrags sei nicht ausschlaggebend. Doch was sind die Gründe für diesen Trend? Und wie wird er sich in Zukunft entwickeln?
Ist bargeldloses Bezahlen wirklich die Zukunft? Vor- und Nachteile im Überblick
Zunächst einmal gibt es viele Vorteile, die es mit sich bringt, bargeldlos zu bezahlen.
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Sicherheit:
Eine der wichtigsten Vorteile des bargeldlosen Bezahlens ist die erhöhte Sicherheit. Das Risiko von Verlust oder Diebstahl von Bargeld wird minimiert, da keine physische Währung mehr vorhanden ist. Verlorene Karten können schnell gesperrt werden und es gibt Optionen wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung, um Betrug zu vermeiden. -
Bequemlichkeit:
Bargeldloses Bezahlen macht den Kaufprozess schneller und einfacher. Kunden müssen nicht nach passendem Wechselgeld suchen oder größere Mengen an Bargeld mit sich herumtragen. Die meisten bargeldlosen Zahlungssysteme können mit einem einzigen Klick oder durch das Scannen eines QR-Codes verwendet werden. -
Genauigkeit:
Bargeldloses Bezahlen minimiert menschliche Fehler, die beim Umgang mit Bargeld auftreten können. Beträge werden genau berechnet und es gibt keine Notwendigkeit für den Verkäufer, Geldbeträge zu zählen oder herauszugeben. -
Rückverfolgbarkeit:
Eine weitere wichtige Eigenschaft von bargeldlosen Transaktionen ist, dass sie in der Regel vollständig nachvollziehbar sind. Jede Transaktion wird aufgezeichnet und kann bei Bedarf leicht überprüft werden. -
Belohnungen und Rabatte:
Viele bargeldlose Zahlungssysteme bieten Belohnungen oder Rabatte für Kunden, die diese Option nutzen. Zum Beispiel können Kunden Punkte sammeln, die später gegen Produkte oder Dienstleistungen eingetauscht werden können. -
Internationale Nutzung:
Bargeldlose Zahlungen können weltweit verwendet werden. Dies macht sie zu einer praktischen und flexiblen Option für Reisende, die nicht mit verschiedenen Währungen jonglieren müssen. -
Hygiene:
In Zeiten von Pandemien oder bei der Übertragung von Infektionen ist das bargeldlose Bezahlen hygienischer und sicherer als die Verwendung von Bargeld. Studien haben gezeigt, dass das Virus auf Papiergeld überleben und übertragen werden kann. -
Umweltfreundlichkeit:
Das bargeldlose Bezahlen ist auch umweltfreundlicher als das Drucken, Transportieren und Entsorgen von Papiergeld. Es verringert den Bedarf an physischem Geld und senkt damit den Energie- und Ressourcenverbrauch, der für die Herstellung und den Transport von Papiergeld erforderlich ist.
Allerdings kann der Trend zum bargeldlosen Bezahlen auch kritisiert werden.
Der Trend, bargeldlos zu bezahlen, lässt sich jedoch auch kritisieren. Es wird eine Gefährdung der Privatsphäre und der Daten der Kunden durch die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung der Gesellschaft befürchtet. Auch der Verlust von Freiheit und Unabhängigkeit durch das Verschwinden des Bargelds wird befürchtet.
Bargeldlose Zahlungsmethoden basieren auf elektronischen Systemen, die anfällig für technische Fehler und Ausfälle sind. Wenn die Technik ausfällt, kann es zu langen Wartezeiten an der Kasse und zu Verzögerungen bei der Bezahlung kommen. Auch wenn solche Ausfälle selten sind, können sie für Verbraucher und Händler gleichermaßen frustrierend und ärgerlich sein.
Zudem haben nicht alle Verbraucher Zugang zu den für bargeldlose Zahlungen erforderlichen Technologien. Ältere Menschen oder Menschen mit geringem Einkommen können sich teure Smartphones oder Kreditkarten möglicherweise nicht leisten oder sind mit der Technologie nicht vertraut. Wird bargeldloses Bezahlen zur einzigen Option, können diese Verbrauchergruppen ausgeschlossen werden.
Die Zukunft der Girocard: Aufwertung für den digitalen Einsatz
Die Deutsche Kreditwirtschaft hat eine weitere Aufwertung der Girocard angekündigt, um sie für den digitalen Einsatz und die Nutzung im Online-Handel attraktiver zu machen. Dabei sind Funktionen wie das Bezahlen innerhalb von Smartphone-Apps, die Verknüpfung mit Bonusprogrammen oder die Integration in Wallets vorgesehen. Insbesondere das kontaktlose Bezahlen mit Karte und die digitale Girocard im Smartphone oder in der Smartwatch stehen im Fokus dieser Neuentwicklungen.
Mit Giro- und Kreditkarten, die mit einem NFC-Chip ausgestattet sind, lässt sich bereits heute kontaktlos bezahlen. Auch Dienste wie Apple Pay und Google Pay oder Banking-Apps ermöglichen den kontaktlosen Geldtransfer mit dem Smartphone oder der Smartwatch. Die Daten für die Zahlung werden verschlüsselt mit dem Terminal an der Kasse ausgetauscht, wenn die Kundinnen und Kunden ihre Karte, ihr Smartphone oder ihre Smartwatch in die Nähe des Geräts halten.
Mit der Kontaktlos-Funktion ist bereits ein Großteil der rund 100 Millionen Girocards ausgestattet, die Banken und Sparkassen in Deutschland ausgegeben haben. Das schnelle Bezahlen im Vorbeigehen ist nach Branchenschätzungen an 95 Prozent der mittlerweile mehr als eine Million Terminals im Handel möglich.
Die Girocard wird also weiter an Bedeutung gewinnen und auch im digitalen Zeitalter eine wichtige Rolle spielen. Mit den neuen Funktionen wird das bargeldlose und kontaktlose Bezahlen für die Kunden einfacher, bequemer und sicherer. Wir dürfen gespannt sein, welche weiteren Entwicklungen die Zukunft noch mit sich bringen wird.
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Kommentare (1)
Mir fehlen hier ein wenig die Nachteile des bargeldlosen Bezahlens und auch die "Vorteile" sind ein wenig zu realitätsfern aufgelistet.
Der größte Nachteil des bargeldlosen Zahlens ist der Verlust der Anonymität und automatische Zustimmung des Kartennutzers gegenüber dem Zahlungsprovider zur Weitergabe, Verarbeitung für Marketingzwecke etc. seiner persönlichen Daten.
Ich greife nur einige der aufgelisteten angeblichen Vorteile des bargeldlosen Zahlens heraus, um die Nachteile aufzuführen, die offenbar bewußt hier unterschlagen werden:
Sicherheit: Viele Kartennutzer können sich mittlerweile nicht mehr die PIN für die verschiedensten Karten und Zugangssysteme merken, so dass in den Geldbörsen nicht nur die Zahlungskarten stecken sondern auch die Zettel, auf denen die PIN notiert ist. Wird die Geldbörse gestohlen, ist Mißbrauch möglich. Das sofortige Sperren von Kreditkarten etc. ist leider nicht so einfach, wie oben notiert. Oftmals können Diebe troz Kartensperrung noch KK etc. mißbrauchen. Entsprechende Berichte gehen immer wieder durch die Medien.
KK etc. mit RTF-Chip können durch kleine Lesegeräte, wie sie mittlerweile mobile Händler nutzen, bis zur Mindestsumme (idR EUR 25,00) belastet werden. Dazu reicht es in einer Kassenschlange nahe an dem Opfer zustehen und das Lesegerät in der Hand zu verbergen. Entsprechende Berichte sind darüber immer wieder in den Medien präsent.
Hygiene: Hier hatte der Handel, verschreckte Kunden und bestimmte Lobbygruppen ein Bedrohungsszenario aufgebaut, dass wenig mit der pandemischen Realität zu tun hatte. Im übrigen ist es auch nicht weniger hygienisch die eigene KK etc. auf das Lesegerät zu legen oder in das Lesegerät zu schieben. Auch dort können Bakterien warten.
Internationale Nutzung: Viele Karten eignen sich nicht für eine internationale Nutzung (Bankkarte, pre paid-Karten...) Außerdem werden tw. horrende Gebühren und für den Nutzer nachteilige Umrechnungskurse bei der Nutzung im Ausland fällig. Beim Bargeld entfallen derartige Gebühren.
Umweltfreundlichkeit: Echt jetzt - die meisten Karten sind aus Kunststoff. Da ist weder die Herstellung noch die Entsorgung umweltfreundlich.
Also, schöne neue Welt im wahrsten Sinne des Wortes (Aber wer kennt noch seinen Huxley) und seit dem Aufkommen des massenkompatiblen Internets fürchten sich die wenigsten vor Big Brother is watching you.
Harald Grimm
PS: Schaut mal nach unten: "Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden, dass die von mir angegebenen Daten elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt." Das hier ist ja keine Anfrage sondern eine Kommentarfunktion. Was passiert denn mit meinen Daten? DSGVO-konform wäre es, wenn ich einen Kommentar hinterlassen könnte und der Nutzung meiner Daten widersprechen könnte. Schon klar, warum das hier nicht der Fall ist...